Im November wurden bereits Andrea Demmenus als neue Fahnenmutter und ihre Festdamen inthronisiert. Nun war es an der Zeit Schirmherrn, Patenfestdamen und Patenvereine zu finden, die die Feuerwehr bei ihren vielfältigen Aufgaben in der Vorbereitung und Durchführung des Festes unterstützen. Mit dem großen Patenbitten im Lustinger-Saal in Bad Höhenstadt wollten die Fürstenzeller nun drei Fliegen mit einer Klappe schlagen.
Patenbitten im XXL-Format
Patenbitten im XXL-Format gleichsam, das zu einer wahrhaft schweißtreibenden Angelegenheit wurde. Denn die potenziellen Patenfeuerwehren aus Bad Höhenstadt und Kleingern hatten sich gleich mehrere witzige Prüfungen ausgedacht, die die Fürstenzeller Feuerwehrler vor einer Zusage zu bestehen hatten – sehr zum Spaß der vielen Besucher. Lediglich Bürgermeister Manfred Hammer zeigte sich nachsichtig und verzichtete angesichts der zu erwartenden Prüfungen auf einen eigenen Eignungstest. Er entsprach dem Wunsch von 1. Vorstand Georg Seidl sehr gerne, die Schirmherrschaft beim Fest zu übernehmen. Symbolisch bekam er einen Regenschirm und Gummistiefel geschenkt, mit der launigen Bitte um Zusicherung, dass er diese Utensilien am Festtag nicht brauchen werde.Schon beim Einzug der mehr als 40 Fürstenzeller Feuerwehrleute durch das Spalier von Bad Höhenstädtern und Kleingernern war den Gesichtern eine gewisse Anspannung anzusehen. Denn: Welche Prüfungen es sein werden, war ein sehr gut gehütetes Geheimnis. Nur die Mitglieder der umworbenen Feuerwehren aus Kleingern und Bad Höhenstadt waren eingeweiht. Deren Vorstände Andreas Huber und Georg Hirschenauer hießen die Fürstenzeller Feuerwehr willkommen, ehe Georg Seidl sein Anliegen vortrug.
Sie lassen Bittsteller noch zappeln
Selbstbewusst, gewitzt und redegewandt moderierten Mitglieder der Kleingerner und der Bad Höhenstädter Wehr die mit Spannung erwarteten Prüfungen. In der ersten mussten die Prüflinge beweisen, dass sie „einen langen Atem“ haben. Drei C-Strahlrohre waren an einem Verteiler montiert, durch die drei Feuerwehrmänner kräftig pusten mussten, um am Verteilerausgang durch ein B-Strahlrohr ein Plantschbecken aufzublasen. Wie schwer es ist ein Glas Bier zu trinken, wenn das Glas in einem Seilgeflecht steht und nur durch geschicktes Strippenziehen zum Mund geführt werden kann, zeigte die nächste Prüfung. Dann kam es auf gute Zusammenarbeit und Feinfühligkeit an. Zehn rohe Eier mussten von der ganzen Mannschaft durch einen 20 Meter langen B-Schlauch geführt werden, und das Ende des Schlauches unbeschadet erreichen, was nicht vollständig gelang.


Bei der „Reise nach Jerusalem“ war die Spontanität von Fahnenmutter und Festdamen gefordert, als sie sich so schnell wie möglich verschiedenste Utensilien von Zuschauern besorgen mussten, um sich dann einen Platz auf einem Stuhl zu sichern.
Am Schluss stand die Königsdisziplin an, die schon bei der Begrüßung als „sehr anspruchsvoll“ angekündigt wurde. Gemeint war das obligatorische „Scheitl-Knien“, erweitert um das Stemmen eines vollen Maßkrugs. Dies wurde mit großer Bravour erledigt, ging aber noch in die Verlängerung. Denn auch die Patenfestdamen Anna-Lena Veicht (Kleingern) und Anna Lustinger (Bad Höhenstadt) baten die Fürstenzeller Feuerwehrspitze auf das Scheit, von wo aus sie in Gedichtform um das „Ja“ der auserwählten Patenfestdamen bitten mussten.


Schlussendlich war die Frage der beiden Vorstände an ihre Kameraden, ob die Fürstenzeller die Prüfungen erfolgreich bestanden hätten und die Nachbarfeuerwehren die Patenschaft beim Fest übernehmen wollen, nur noch rhetorischer Natur. Unter großem Applaus gaben sie ihre Zusage, die Fürstenzeller Feuerwehr zu unterstützen. Der erfolgreiche „Bitt-Marathon“ wurde dann noch lange gebührend gefeiert.
Text: Josef Hechberger
Quelle: PNP 05.02.2025


Text: Josef Hechberger
Quelle: PNP 05.02.2025