Bürgermeister Manfred Hammer begann seine Festrede zum runden Geburtstag der Kleingerner Feuerwehr mit der Frage: „Wisst ihr, warum ich Schirmherr des Feuerwehrfestes bin?“
Einige Bürger hatten ihm diese Frage gestellt, weil doch Kleingern gar nicht zu Fürstenzell, sondern zu Neukirchen am Inn gehöre. Das stimmt freilich nicht. Weil aber der Ort der äußerste nordöstliche Teil des Gemeindegebietes ist, verorten manche Bürger das falsch.
Kleingern ist ein beschauliches, kleines Dorf. Eine Kirche oder ein Wirtshaus sucht man vergebens. Was aber an prominenter Stelle steht, ist der ganze Stolz des Dorfes: das schmucke Feuerwehrhaus. Die Feuerwehr ist das gesellschaftliche Herzstück von Kleingern. Sie ist zwar die jüngste aller acht Feuerwehren der Marktgemeinde Fürstenzell, konnte nun aber ein beachtliches Jubiläum feiern: ihr 100-jähriges Bestehen.
Wer am Jubiläumswochenende in Kleingern war, erlebte ein großes und gelungenes Fest. Die Organisatoren hatten sich mächtig ins Zeug gelegt und auf grüner Wiese ein großes Festzelt hochgezogen – aus Platzgründen auf dem Gebiet von Kurzeichet. Grundstücksbesitzer Josef Wamprechtshammer hatte seine Wiese gerne zur Verfügung gestellt und wichtige Fuhrdienste geleistet – ein Dankeschön für die Bereitschaft der Kleingerner Feuerwehr, auch den Kurzeichetern zu Hilfe zu eilen.
Sechskampf-Arena für Feuerwehrspiele
Am Freitag des Jubiläumswochenendes hatten findige Feuerwehrler eine Sechskampf-Arena aufgebaut für die „Ersten Kleingerner Feuerwehr-Spiele“. Turnierchefin Katharina Förg und viele Betreuer notierten die Leistungen der 17 Teams der „Großen“ und elf Gruppen der „Kleinen“. Aus allen Regionen waren sie gekommen, viele Feuerwehren, Musikgruppen, Stammtische und die CSU Fürstenzell. Neben Torwandschießen und Dosenwerfen gab es einen Wassertransport-Parcours, Stiefelweitwurf, Tauziehen am C-Schlauch und ein Rennen auf Vierfach-Skiern. Am Ende standen als Sieger bei den Kindern die Jugendfeuerwehr Rehschaln und bei den Erwachsenen die Feuerwehr Bad Höhenstadt fest. Für beste Stimmung im Zelt sorgte die Partyband "TheBe66“.
Nach der ausgiebigen Siegesfeier im Festzelt hatten alle genügend Zeit zur Regeneration bis zum Festakt am nächsten Tag, der um 15 Uhr startete. Zuvor hatten sich die Veranstalter große Sorgen gemacht ob der Regenprognose. Doch der Wettergott meinte es gut – während beider Jubeltage blieb der Regen aus.
Zum feierlichen Festzug stellten sich 36 Gastvereine und viele Ehrengäste auf, sogar ein Pferdegespann war dabei. Wie es gute Tradition ist, zog der große Tross durch den Ort zum Gottesdienst am Feuerwehrhaus. Dort hatten die fleißigen Aktiven zwei Bühnen aufgebaut – eine für den Gottesdienst und eine für den Chor „Kosimi“ aus Rehschaln. Vorstand Andreas Huber freute sich über die vielen Gäste. Insbesondere begrüßte er Pfarrer Wolfgang de Jong, Diakon Dr. Anton Cuffari, die Festmutter Katharina Förg mit ihrer Entourage, den Festdamen Anna-Lena Veicht, Maria Gruber, Franziska Moosbauer, Sabrina Weiß und Verena Preisinger, sowie viele der Festdamen des 75. Gründungsfestes. Vom Patenverein Jägerwirth begrüßte er deren Fahnenmutter Bettina Huber mit den Festdamen Barbara Sonnleitner, Jennifer Weinberger und Magdalena Meier. Aus der Kommunalpolitik konnte Huber Bürgermeister Manfred Hammer und seinen Kollegen aus Neuburg am Inn, Wolfgang Lindmeier, begrüßen, ebenso wie den Fürstenzeller Altbürgermeister Franz Lehner. Auch viele Markträte waren unter den Ehrengästen. Cornelia Wasner-Sommer war als Stellvertreterin des Landrates gekommen. Die Feuerwehrlandkreisführung vertraten Kreisbrandmeister Markus Stöckl, Kreisbrandinspektor Stefan Drasch und Kreisjugendwart Robert Anzenberger. Die Ehren-KBI Hans Walch und Ernst Fischl, sowie Ehren-KBM Rudi Gstöttl rundeten den Kreis der Feuerwehr-Aktiven ab. Besonderen Glanz verliehen dem Festakt die Goldhaubenfrauen aus Fürstenzell und Neukirchen am Inn.
Bänderweihe und Musik
Den Gottesdienst umrahmten die Musiker der Blaskapelle Neukirchen am Inn mit Dirigent Robert Wagner und der Kosimi-Chor unter der Leitung von Irene Raster. In seiner Festpredigt bezog sich Pfarrer de Jong auf die Geschichte vom barmherzigen Samariter. Die Feuerwehr schreibe die Geschichte des Samariters weiter. Es folgte die Bänderweihe. Festmutter Katharina Förg und die Festdamen übergaben diese Bänder an den Jubelverein und den Patenverein Jägerwirth.
Konrad Sedlmayr vom Patenverein Jägerwirth dankte für die ehrenvolle Aufgabe und sagte allzeit gegenseitige Hilfe zu. Bürgermeister Hammer dankte der Jubelwehr für die vielen tausend Stunden Einsatz für die Bürger. Die Unterstützung durch die Gemeinde sagte er auch für die Zukunft zu. Cornelia Wasner-Sommer übergab zur Freude der Kleingerner ein Kuvert. Kreisbrandinspektor Stefan Drasch dankte vor allem dem Kommandanten der Jubelwehr Manfred Wimmer für 15 Jahre Einsatzes im Ehrenamt. Wimmer hatte sich auch große Verdienste bei der Sanierung und dem Ausbau des Feuerwehrhauses erworben. Drasch überreichte ihm unter großem Beifall das Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber.
- Text: Heinrich Fuller, PNP vom 21.06.2024
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